Kingsbridge Das Leben in einer mittelalterlichen Stadt

[Jack Hamleigh]

Aus den Augenwinkeln verfolgte er wie sie geschmeidig Richtung Saaltür schlängelte.
Wie lenk ich jetzt von ihr ab, schoss es ihm durch den Kopf. Da liefen zwei Lakaien mit vollen Kelchen an ihm vorbei. Grinsend schob er seinen Fuß blitzschnell vor das Schienbein des Hinteren.
Belustigt sah er zu, wie er aus dem Gleichgewicht geriet, noch versuchte das Tablett zu balancieren und dann den Kampf verlor. Das Tablett krachte zu Boden, der Wein spritzte nach allen Seiten weg und er selber stolperte in den Rücken seines Vorgängers.
Dem erging es nicht viel besser und in kürzester Zeit lagen zwei Tabletts auf dem Boden.
Damen in seidenen Roben sprangen zur Seite. Aufgeregt schnatterten alle durcheinander.

[Arya]

Den Augenblick nutzend des Ablenkungsmanövers und der stolpernden Lakaien schob Sie sich blitzschnell der Wand entlang ins dunkel der Gänge. Den Rock hochgerafft lief Sie schnellen Schrittes die Treppe hinauf und suchte nach der richtigen Türe.

[Jack Hamleigh]

Das Gepolter hatte die gewünschte Aufmerksamkeit erzielt. Von Tristan und den Wachen war keine Spur.
Gut so, dachte er und schaute den Lakaien beim Aufräumen zu. Die Gesellschaft hatte sich bereits wieder den Vergnügungen zugewendet. Ein Blick zu Elinor...sie war wieder beschäftigt, zeigte keinerlei Regung ob sie die Abwesenheit Aryas bemerkt hatte.

Leicht plaudernd wanderte er durch den Raum und verfluchte die Zeit, die rann wie so zäh wie warmer Teer.
Langsam spürte er die Nervosität. Hatte sie es geschafft? Hatte sie Ring und Pergament?
Jack ließ sich nichts anmerken...plauderte weiter lässig und wechselte ein paar Worte mit Katherine. Obwohl sie sehr unterkühlt reagierte. Er bedauerte es ihr weg getan zuhaben.

Sein Zeitgefühl sagte ihm es wäre Zeit für einen eleganten Abgang.... Schmunzelnd wandte er sich Richtung Tür. Immer noch plaudernd und lächelnd bewegte er sich von Gast zu Gast.

[Jack Hamleigh]

Die Gräfin war noch immer in ein Gespräch vertieft, ebenso wie Katherine.
Eine gute Gelegenheit zu verschwinden. Unauffällig bewegte er sich im Rhythmus der Dienerschaft zum Ausgang und lief hastig die Stufen zum Hof hinunter.

[Elinor Howard]

Nach einem weiteren Tanz mit William bemerkte sie die Polterei. Verärgert schaute sie über ihre Schulter und bemerkte das die Lakeien wohl etwas hatten fallen lassen. Eilig näherte sie sich und schaute fragend in die Runde.
Was ist hier los? Ihr Blick flog von einem Bediensteten zum Anderen.

Ich..ich..bin gestolpert, stotterte der jüngere und lief puterrot an. Verlegen knetete er den Saum. Und dann hab ich ihn umgestossen.

Unwirsch machte Elinor eine Handbewegung. Macht das sauber und trollt euch.

Aus den Augenwinkeln sah sie wie Jack sich schrittweise vom Ort des Geschehens weg bewegte. Hatte er etwas damit zu tun? Und wo ist seine Begleitung auf einmal?

[Elinor Howard]

Unruhig suchte sie den ganzen Saal ab. Wo war nur Tristan? Wurde er aufgehalten?
Sie winkte Lady Yuna zu sich heran.

[Katherine]

Schweren Herzens verabschiedete Katherine sich von Lady Elinor. Sie versank in einem Knicks und schaute die Gräfin an, als sie sich wieder aufrichtete.
Gräfin, ich möchte mich verabschieden. Wie Ihr wisst hat Jack einen passenden Gemahl für mich ausgesucht. Nur wohnt er nicht hier in Kingsbridge. Er ist ein vermögender Kaufmann und als zukünftige Ehefrau ist es nunmal meine Pflicht zu ihm zu ziehen.
Insgeheim verfluchte sie Jack, dass er ihr den Mann gegeben hatte. Hätte sie Jack doch nie getroffen. Statt mit ihm, wäre sie bald mit einem alten Mann verheiratet und musste dessen Berührungen ertragen. Sie schüttelte sich als sie daran dachte. Dann richtete sie die Aufmerksamkeit wieder auf Lady Elinor.
Ihr werdet Euch eine neue Schneiderin suchen müssen, erklärte sie mit Bedauern in der Stimme.

[Elinor Howard]

Während sie auf Yuna wartete, trat Katherine an sie heran. Stumm hörte sie zu, was die Schneiderin ihr zu sagen hatte. Als sie geendet hatte nickte Elinor und lächelte ihr zu.
Nun, ich denke Ihr werdet es gut haben bei Eurem zukünftigen Mann. 'Ich wünsch Euch alles Glück der Welt auf Eurem weiteren Weg. Und wegen einer neuen Schneiderin macht Euch keine Gedanken. Ich würde gern weiterhin die Kleider bei Euch bestellen. Ein Bote wird Euch dann zu gegebener Zeit aufsuchen und Euch die Bestellung bringen. Aber jetzt verzeiht ich muss Lady Yuna suchen.

Elinor nickte ihr noch einmal zu und wandte sich dann um, die Augen suchend durch den Saal gleiten lassend.

[Yunalesca]

Lady Elenore sucht ihr mich? ich stand gerade bei der zukünftigen Eures Sohnes und habe mich mit ihr über die geflogenheiten des Hauses unterhalten.
Sie hatte die Worte von Katharine noch mitbekommen und verabschiedete sich auch bedauernt von ihr.

[Elinor Howard]

Ja Yuna ich suche Euch. Ich kann Tristan nirgends finden. Er sollte doch heute hier sein? Nun ja... da kann man nichts machen. Das Fest ist nun eh bald zu Ende. Ich verabschiede noch die letzten Gäste, dann geh ich ebenfalls zu Bett.
Sie legte Lady Yuna die Hand auf den Arm. Es wäre gut, wenn Ihr Euch ein wenig um die zukünftige Frau meines Sohnes kümmern könntet. Sie wird eine Freundin gebrauchen können.

Elinor eilte zurück an Williams Seite und verabschiedete mit ihm zusammen die Gäste. Der Saal war leer, nur die Dienerschaft eilte noch umher um die Reste aufzuräumen.
William bot ihr den Arm und begleitete sie zu ihren Gemächern.