Ruhigen Schrittes betrat Lady Elinor den Saal. Die Dienerschaft war gerade dabei die Tafel einzudecken. Sie nickte ihnen zu, damit sie ihre Arbeit nicht unterbrachen.
Selbst setzte sie sich in einen der bequemen Stühle vor dem Kamin und starrte ins Feuer.
Da wirbelten die Kinder herein. Frisch gewaschen und sauber gekleidet. Lachend schaute Elinor ihrer Bande entgegen. Die Jüngste, Elisabeth mit ihren sechs Jahren, sah aus wie ein kleiner Engel. Sie hatte lange blonde Locken und ein süßes Gesicht. Mittlerweile bekam sie unterricht im Lesen und Schreiben.
Der Älteste war John. Ein stattlicher junger Mann von vierzehn Jahren. Er würde einmal die Nachfolge seines Vaters antreten und Graf von Devon werden. Sein dunkles Haar und die dunklen Augen ließen ahnen, dass er einmal viele Mädchenherzen erobern würde.
Der zweitälteste war Henry. Er war zehn Jahre alt und blitzgescheit. Was aus ihm werden würde, wusste Elinor noch nicht. Sie befürchtete aber, dass er sich zusehr zu den Mönchen hingezogen fühlte. Wahrscheinlich würde sie ihn irgendwann an das Kloster verlieren.
Dann war da noch die Dritte im Bunde. Helena. Sie war bildhübsch und gescheit wie ihre jüngste Schwester. Ihre dunklen Augen und die schwarzen, vollen Locken, machten sie jetzt schon zu einer Schönheit. An Verehrern würde es ihr nicht mangeln.
Doch manchmal war sie für Elinors Geschmack zu Selbständig und starrsinnig. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt, nur den Mann zu heiraten, den sie auch liebte.
Was für eine törichte Vorstellung.
Ja. Lady Elinor war stolz auf ihre Kinder. Sie waren alle wohlgeraten und hatten gute Umgangsformen.
Die Gräfin erhob sich und trat den Kindern entgegen. Alle vier wurden mit einem Kuß auf die Wange und einer Umarmung begrüßt, dann bat Elinor die Vier sich zu setzen.
Sie wollten noch auf Lady Yuna warten. Die Zofe sollte ihr bescheid geben, dass das Essen aufgetragen werden würde.