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Der Kerker





Der Kerker

Beitragvon Jack Hamleigh » So 8. Mai 2016, 11:46

Neuer Tag, neues Glück. Oh welche Freude, ich bin ein weiteres Mal aufgewacht. Ich lebe noch! Sarkasmus pur. Was blieb ihm hier auch anderes übrig. Er hatte keine Ahnung wie lange er hier unten schon saß. Nachdem sie ihn überwältigt und nach Devon verschleppt hatten, ritzte er bei Sonnenaufgang Striche in die Mauer der Zelle. Doch nach einiger Zeit hatte er es aufgegeben. Wozu auch. Wozu muss man wissen wie lange man in einer feuchten Kerkerzelle fest saß? Warum musste man wissen wie lange man schon darauf wartete, dass einem der Strick um den Hals gelegt wurde?

Jack stand mühsam auf. Die Jahre in dem Verlies hatten Spuren hinterlassen. Seine Muskeln, obwohl er bisher täglich Schwerttraining (ohne Schwert natürlich) absolviert hatte, waren nicht mehr so belastbar wie vorher. Er spürte seine Knochen. Spürte, dass die Kälte und Feuchtigkeit hier unten an seinem Körper fraßen. Langsam, unaufhörlich, unaufhaltsam.
Blass war er, tiefe Schatten lagen unter seinen Augen. Zeigten von Nächten ohne Schlaf. Nächte in denen ihm Arya besonders schlimm fehlte. Hatte sie ihn für tot erklärt? Hatte sie ihn vergessen? Vermutlich. Sie wusste nicht was geschehen war. Natürlich hatte niemand eine Nachricht hinterlassen. Er selbst schon gar nicht. Wie auch. Ohne Vorwarnung waren sie da. Wie oft hatte Jack sich schon verflucht dass er so nachlässig war.

Unwillkürlich fasste er sich an den Hinterkopf. Der Schlag kam unerwartet und überraschend heftig. Er ging damals sofort zu Boden. Aber das hat ihnen nicht gereicht. Sie holten ihn mit einem Schwall Wasser zurück und zwangen ihn dabei zuzusehen wie John die Kehle durchgeschnitten wurde. Noch immer, wenn er dran dachte, zog sich sein Magen zusammen. Seine Faust krachte in die Steinwand. Alte Wunden platzten wieder auf. "Du bist ein Idiot!" Mehr ein Knurren, als gesprochene Worte. Er konnte nicht mehr zählen wie oft er seine Wut, seine Hilflosigkeit mit Fäusten an der Wand ausgelassen hatte. Entsprechend sahen seine Hände aus.

John wurde damals mit einem Seil an eins der Pferde gebunden. Sie hatten es an seinen Füßen befestigt und schleiften ihn hinter sich her. Bis in den nahegelegenen Wald. Dort schleppten sie ihn ins Dickicht und ließen ihn liegen. Jack biss die Zähne zusammen. Irgendwann würden sie dafür bezahlen. Vor allem Elinor. Gerade Elinor! Ihr hatte er den ganzen Mist zu verdanken.

Arya ... seine Frau. Sein Leben. Seine Vergangenheit, seine Gegenwart, seine Zukunft. Einzig sie hielt ihn hier am Leben. Sie war der Grund, warum er hier noch nicht aufgegeben hatte. Die Hoffnung sein Weib irgendwann wieder in die Arme zu schließen, war der Halt, der ihn nicht verzweifeln ließ. Jack rutschte an der Wand entlang, bis er auf der alten Matratze saß. Er legte die Hände auf die angewinkelten Knie und lächelte. Er lächelte immer, wenn er an seine süße Hexe dachte. Sein Feuerweib. Sie brachte ihn zur Weißglut. Sie brachte ihn zum Lachen. Sie machte ihn verrückt. "Irgendwann ... ich verspreche es dir ... irgendwann bin ich zurück ..."
Jack Hamleigh
 


von Anzeige » So 8. Mai 2016, 11:46

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