Sie hatte eine neue Aufgabe. Sie war nicht mehr Köchin. Nicht hier, nicht in diesem feinen Haus. Hier war sie Haushälterin. Hier war sie Myriels rechte Hand und das machte Traudl mächtig stolz. Sie würde Myriel zur Hand gehen bei der Überwachung des Personals und der Küche. Würde mit der Herrin gemeinsam das Lager inspizieren und überwachen, damit immer genug Vorräte im Hause waren. Sie würden die täglichen Mahlzeiten planen und Feiern organisieren. Traudl war begeistert und Karl spürte wie sehr seine Traudl sich auf ihre neue Aufgabe freute.
Jetzt stand sie in der Küche, hatte sich mit Margarete und Lena bekannt gemacht und natürlich mit Bertram. Die Vier verstanden sich auf anhieb und ließ sich zeigen wo das Kochgeschirr, die Tischwäsche und das ganze übrige Zubehör verstaut war. Lena hatte ihr die Vorratskammer gezeigt und den Keller. Im Keller lagerte Wein. Traudl war sprachlos. Der vorige Besitzer war verstorben, hatte keine Nachkommen und seine Schätze waren von den drei Menschen hier gut aufbewahrt worden. Da Traudl kein Mensch war der nur daneben stand und zusah, fing sie an mit Lena den Tisch im kleinen Saal zu decken. Etwas traurig war sie dabei. Denn hier würden sie nicht mit Tom und Myriel zusammen am Tisch sitzen und essen. Hier galten andere Regeln.
An dem Tisch im Saal passten gut und gerne 8 Personen. Traudl überlegte erst Tom an die eine Stirnseite zu setzen und Myriel an die andere. Doch bei einem privaten Abendessen wäre das reichlich übertrieben und unpraktisch. Sie deckte den Tisch an der rechten Seite. Tom würde an der Kopfseite sitzen, Myriel zu seiner Rechten. Auf den Tisch stellte sie zwei drei-armige-Leuchter. Es würde noch eine Weile dauern bis das Essen fertig war. Daher ließ sie sich von Lena noch den Garten zeigen. Vor allem der Küchengarten interessierte sie, um zu sehen ob noch Gemüse oder Kräuter fehlten die hier noch nicht wuchsen.