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Im Zeichen des Wolfes





Im Zeichen des Wolfes

Beitragvon Arya » Sa 21. Jul 2012, 19:07

Luzern - 21. Heuert 1460

Still ruhen blaugrüne auf dem See bei Luzern und so recht will die Tage einfach keine gute Laune aufkommen. Selbst das sich betrinken hilft nicht. Der Sturm war erfolgreich und nun? Wie gehts weiter dieser Tage. Unruhe plagt den Rotschopf, wieder einmal diese völlig lästige Unruhe. Immer wieder wird der Blick in Richtung des Klosters gelenkt, wo Jack vor einigen Tagen verschwunden ist und nun wird sehnsüchtig auf ihn gewartet. Immer wieder graben sich zarte Finger in das noch feuchte Gras an diesem Morgen, immer wieder werden einige Halme abgerissen und dann weg geworfen. Sie will weiter, will wieder auf die Strasse und vor allem will sie Jack wieder haben. Das Herz schreit förmlich danach, dass er an ihrer Seite ist. So sehr vermisst 's Weib ihn. Wie Feuer und Eis sind die beiden, er ruhig und besonnen - die meiste Zeit zumindest und sie die Unruhe in Person die durchaus auch ihren Körper vermag einzusetzen um zu bekommen was sie will. Hier und dort ein Blick, eine Berührung und geraunte Worte die ein Kerl hören will, ein bisschen nett sein eben und ihnen erzählen was sie hören möchten und et voila, man bekommt was man begehrt.

In Gedanken schwelgt der Rotschopf so manche Stund' denkt immer wieder daran zurück wie alles begann hier im Reich. Eigentlich hat sie sich fest vorgenommen brav zu werden, aber irgendwie scheint selbst das nicht wirklich zu klappen. Schon gar nicht, seit er wieder da ist nach so ewig langer Zeit. Noch immer versucht Arya zu ergründen warum die Liebe nach wie vor so stark ist, warum sie einfach nicht anders kann als diesen Kerl abgöttisch zu lieben egal was er ihr antut und wie sehr er sie ärgert. Damals und heute, kaum ein unterschied. Nein sie versucht noch immer zu gefallen, ihm alles zu geben und alles zu sein. Will nicht verlieren und die Angst, dass genau das passiert grösser denn je. Noch immer ist da diese unheimliche verbundenheit, tief und unerschüttert und das Vertrauen so stark wie einst. Irgendwie ist das ganze durchaus beängstigend, denn so starke Gefühle hat der Rotschopf nie wieder erlebt. Nicht bei all den Männern die in ihrem Leben kamen und gingen, nicht einmal bei jenem der sie ehelichte. Kurz schliessen sich die Lider ob der Gedanken die sich nun breit machen, die Bilder welche vor dem inneren Auge vorbei ziehen und der Geschmack im Mund ändert sich schlagartig. Übelkeit kommt auf und der ganze Körper beginnt sich zu verkrampfen. Wieder ist´s die Frage die 's Weib schon seit jenem Tag beschäftigt, wie er ihr genau das antun konnte. Warum bringt ein Mensch sich um, angeblich aus Liebe und lässt sein eigen Fleisch und Blut dem Schicksal über? Wie nur soll sie´s dem Kleinen irgendwann erklären, wo sein Vater nun ist und weshalb. Wieder ist da dieser Fluchtreflex, ganz plötzlich ist er wieder da und am liebsten würd sie davon laufen. Davon laufen um Jack vor all dem zu schützen was noch auf sie zukommen wird. Doch wieder gehen und ihn alleine lassen? Noch einmal wird er es ihr nicht verzeihen, doch sagen kann sie es ihm wohl kaum. Wie erklärt man´s dem geliebten Menschen? Wie öffnet man sich eben jenem bei dem man sich sicher fühlt, wenn man es nie gelernt hat? Die Angst zu verlieren was man hat sitzt tief, und doch wäre davon laufen die einfachste Möglichkeit.
Arya
 


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Re: Im Zeichen des Wolfes

Beitragvon Arya » Mo 13. Aug 2012, 16:55

Tränen laufen heiss die Wangen hinab, verzweiflung breitet sich mehr und mehr aus und jeder Gedanke, jedes Bild im Kopf fühlt sich wie ein Stich im Herzen an. So als würde man einem die glühende Klinge zwischen die Rippen treiben, langsam und qualvoll - jeden Millimeter davon spürend. Der Schopf ruht im Nacken und und die Finger graben sich schmerzlich ins eigene Fleisch der Oberschenkel auf der Suche nach halt, und doch finden sie nicht das gewünschte. Japsend ist die Atmung, schluchzen erfüllt die Umgebung, noch leise und kaum hörbar. Die Nächte werden zur Hölle, die Träume lassen einen immer und immer wieder aufwachen, schweiss gebadet und voller Panik. Schnell schlägt das Herz und der Puls scheint zu rasen, der Schopf wird panisch herum gerissen und blaugrüne suchen nach jenem Mann der neben ihr liegt nur um sich zu versichern, dass er tatsächlich da ist. Wenn die Liebe beginnt zu schmerzen, einem die Gedanken aus vergangenen Tagen ein holen und die Angst sich breit macht man könnte genau jenes wieder erleben wie schon bereits so oft, dann werden die Nächte zur Qual und keiner sieht es, keiner hört es und keiner kann einem diese Last von den Schultern nehmen. Worte verklingen, gehört und doch wird daran gezweifelt weil man selbst sich in einem Kreislauf befindet aus dem man für den Moment keinen Ausweg sieht. Die Wand im Rücken lässt keinen weiteren Schritt zurück zu und jene in der Front scheint unüberwindbar. Warum ist es so unendlich schwer sich von allem Alten zu lösen, von den Gefühlen die einen immer wieder heimsuchen sobald es einfach wieder einmal schwieriger wird. Eine Flucht vor dem eigenen Leben in die Träume und in die eig'ne Gedankenwelt wo man wohl behütet zu sein scheint und doch einer Gefangenen gleicht.

Man will den Schmerz der Welt mitteilen, ihn hinausschreien und doch lässt der Mund keinen Ton entkommen. Still erträgt man also was einen so sehr peinigt, denn die Worte zu finden ist unmöglich. Zusammengekauert ruht 's Weib auf den Fellen, wie ein kleines Kind welches Angst hat, wagt sich nicht zu bewegen. Ein zittern ergreift den Leib der Rotblonden, Zähne klappern aufeinander und noch immer wollen die Tränen nicht versiegen, sind ausdruck des Schmerzes den das Weib quält. Wo ist der Mann der ihr helfen kann, warum sieht er nicht wie sehr es sie schmerzt? Wo ist er, damit sie sagen kann was sie bedrückt? Ihm zeigen kann wie sehr sie ihn wirklich liebt. Doch wie soll man es zeigen? Nach all den Fehlern beweisen dass es einem noch niemals im Leben ernster war. Die Angst nicht zu genügen, nicht gut genug zu sein und nichts bieten zu können. Der Wunsch sein Weib zu sein, ihm zu gehören mit allen Sinnen und mit jeder Faser des Körpers. Wie um alles in der Welt sagt man es demjenigen, wenn man mit Worten nicht sonderlich gut ist?
Arya
 


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