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Ankunft auf Haus Lüchtringen




Allee zum Haus, Eingangsbereich, Terrasse, Garten, Innenhof, etc.

Ankunft auf Haus Lüchtringen

Beitragvon Tom Wallace » Mi 6. Sep 2017, 12:26

Wieder einmal waren sie von München aufgebrochen. Wieder war es eine Reise von gut zwei Wochen. Es konnten auch ein paar Tage mehr gewesen sein. Tom hatte nicht so genau mitgezählt. Die Gesellschaft war angenehm und die Zeit verging wie im Flug.
Sie hatten Höxter mittlerweile hinter sich gelassen und hielten sich nun Richtung Lüchtringen. Tom war aufgeregt. Ein bisschen konnte man ihm das ansehen. Je näher sie dem Herrschaftshaus kamen, umso aufgeregter wurde er. Sie mussten an der Stadt vorbei reiten. Eine halbe Stunde ausserhalb der Stadt stand das Haus. Sie standen am Anfang der Allee. Die Blätter färbten sich bunt. Die Eichen, die die Allee säumten verloren bereits die ersten Blätter. Der Herbst und der Winter würden nicht mehr lange auf sich warten lassen. Tom saß auf seinem braunen Wallach und atmete tief durch. Dann sah er zu Myriel, die neben ihm ritt. Jetzt wich die Aufregung und Stolz breitete sich aus. Stolz auf das was er erreicht hatte. Glück über das was er geschenkt bekommen hatte. Sein Wallach wurde dicht neben das Pferd Myriels gebracht und Tom lehnte sich zu ihr rüber, legte ihr die Hand in den Nacken und zog sie leicht zu sich, um sie zu küssen. Als er sich löste leuchteten seine Augen. "Schönheit, dein neues Reich", grinste er. "Unser gemeinsames Heim. Dort wirst du viele Kinder gebären und großziehen." Das Leuchten wich einem frechen Funkeln bei den letzten Worten. Doch die Worte hatten etwas ernstes. Tom wünschte sich Kinder, er wünschte sich eine Familie und Myriel schien genau die richtige Frau zu sein. Eine Frau, die ihm Freundin, Partnerin, Gattin, Geliebt, Freiherrin und Mutter seiner Kinder sein konnte und das alles mit Würde, Spaß, und großem Einsatz.

Ein kurzer Moment des Innehaltens war es, dann ritten sie weiter. Hinter ihnen rumpelte ein Wagen mit Karl und Traudl. Dort war das Nötigste für die ersten Tage verstaut. Sie würden das Haus inspizieren und feststellen was fehlte. Myriel würde sicher mit Traudl eine Liste erstellen für die Dinge die noch angeschafft werden mussten. Was er wusste war, dass das Haus lange Zeit leer gestanden hatte. Es gab zwar Personal, welches Ordnung hielt, doch die meisten Möbel hatte der vorige Besitzer mitgenommen. Tom hatte dem Hausdiener geschrieben und ihn gebeten wenigstens Betten und Wäsche zu besorgen, damit sie nicht auf dem Boden schlafen mussten. Tischwäsche, Geschirr hatten sie auf dem Wagen. Kochgeschirr war in der Küche bereits vorhanden.

Im Hof des Hauses stoppte Tom das Pferd und stieg aus dem Sattel. Im Eingang versammelte sich das übrig gebliebene Personal. Ein Hausdiener, eine Köchin und eine Magd standen vor der Tür auf der Treppe und schauten neugierig auf die Leute die ankamen.
Tom half Myriel vom Pferd. Hielt sie einen Moment fest und lächelte sie an. Dann nahm er ihre Hand und stieg mit ihr die Stufen zum Eingang hoch. Der hochgewachsene ältere Mann trat vor, lächelte und verneigte sich.

"Ich grüße Euch Hochwohlgeboren! Mein Name ist Bertram ich bin der Hausdiener auf Haus Lüchtringen. Die Beiden hier", er deutete auf die ältere, magere Frau, "Das ist Margarete, die Köchin und das junge Ding hier ist Lena, sie ist unsere Magd." Die Frauen knicksten und murmelten "Guten Tag Hochwohlgeboren"

Tom schüttelte dem Alten kräftig die Hand, nickte den beiden Frauen zu. "Wie schön", erwiderte er und deutete auf Myriel, "Meine Verlobte Myriel", stellte er die Frau an seiner Seite vor, die in wenigen Monaten ganz offiziell die Freifrau hier sein würde und dementsprechend bereits ihre Stellung hier im Hause hatte.
Tom Wallace
 


von Anzeige » Mi 6. Sep 2017, 12:26

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Re: Ankunft auf Haus Lüchtringen

Beitragvon Myriel » Do 7. Sep 2017, 07:39

Auch an Myriel gingen die vergangenen Ereignisse nicht spurlos vorbei. Gerade erst hatte sie ihre Sachen aus Nürnberg geholt und man war nach München zurück gekehrt, doch man verweilte dort nicht sehr lang, da man merkte, dass der Sommer sich dieses Jahr scheinbar schneller verabschiedete, als es lieb war.
Die ersten Blätter fielen bereits zu Boden und der Wind nahm teilweise jetzt schon stürmische Züge an.
Doch noch waren die Temperaturen mild. Dennoch, es musste vorgesorgt werden, man musste sich einen Überblick verschaffen über das neue Heim und über die Ernte, wie reich sie ausgefallen war und ob man noch zusätzlich vorsorgen musste.

Aber man wollte sich auch die Landschaft betrachten, zumindest ging es Myriel so und sie war sich sicher, dass auch Tom daran Interesse haben würde, wie seine Ländereien beschaffen waren und wie die Menschen hier lebten.

Die Resie war lang und außer ein paar kleineren Plaudereien hatte man keine tiefgreifenden Gespräche geführt. Die Anspannung stieg, sowohl bei Tom, als auch bei Myriel. Sie war eine einfache Frau, konnte zwar lesen und schreiben und hatte auch etwas studiert in den letzten Jahren, doch sie blieb dennoch auf dem Rang einer Magd.

Noch eine Baustelle, die Myriel bald angehen musste. Bevor sie sich aus Aachen verabschiedet hatte wollte sie noch Köchin werden, doch jetzt, die Verlobung mit Tom, die Adelung, das hatte alles verändert. Immerhin, wenn auch die Reise von München nach Lüchtringen lang war, die Reise von Lüchtringen nach Aachen würde nun nur noch halb so lang dauern. Doch nun galt es erst einmal hier an zu kommen und sich ein Stück weit ein zu richten.

Myriel reckte sich ein Stück ihm entgegen, als er sich zu ihr Beugte, seine Hand in ihren Nacken legte und sie küsste. Seine Worte klangen wie eine Melodie in ihren Ohren und sie wurde das Gefühl nicht los, dass sich irgendwas verändert hatte, seit sie von Nürnberg nach München gezogen war. Sie lächelte ihn an, als er von vielen Kindern sprach und hoffte insgeheim, dass sie ihm diesen Wunsch wirklich erfüllen konnte. Ja, auch sie hegte den Wunsch Kinder zu bekommen. Oft genug hatte sie sich in letzter Zeit dabei ertappt wie sie mit sehnsüchtigen Blicken zu schwangeren Weibern geschaut hatte, oder wie ihr ein sanftes Lächeln auf den Lippen wuchs, wenn sie Kinder über die Wiesen tollen sah. Ja, sie hoffte sehr, dass sie Tom mit Kindern beschenken würde und dass sie das Haus von Lüchtringen mit leben füllen könnten.
Und dann ertappte sie sich dabei, wie sie sich den Garten in Aachen vorstellte, farbenfroh, mit Sträuchern und Obstbäumen, wie die Kinder verstecken spielten und sich hier und da eine Frucht in die kleinen Münder schoben. Es war ein schöner Gedanke und sie lächelte verträumt.

Dann waren sie im Hof ihres neuen Zuhauses angekommen. Tom half ihr vom Pferd, hielt sie kurz fest und lächelte sie an mit einem Strahlen, als wäre er die Sonne persönlich. Auch für ihn war es der Anfang einer neuen Zukunft. Einer hoffentlich glücklichen Zukunft, zumindest würde sie alles in ihrer Macht stehende tun um ihn glücklich zu machen. Dann war der kurze Moment auch schon wieder vorbei und er ergriff ihre Hand und führte sie die Treppe hinauf, wo ein großer Mann und zwei Damen warteten. Myriel ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie vor einiger Zeit auch noch so da stand, als der Karolinger in Aachen zu Besuch war. Bei der Begrüßung hatte sie mit Lena gestanden und Tabletts gehalten um Erfrischungen und kleine Häppchen zu kredenzen.
Nun stand sie auf der anderen Seite, doch noch war sie eine von ihnen, auch wenn Tom sie bereits als die zukünftige Freifrau vorstellte, noch waren sie vom gleichen Stand.

Mit einem offenen freundlichen Lächeln begrüßte sie Bertram mit einem sanften Händedruck, ebenso wie Margarete und Lena. Sie musste schmunzeln, denn ihre Kammermitbewohnerin in Aachen hieß ebenfalls Lena.
"Ich freue mich sehr sie kennen zu lernen" und Myriel freute sich wirklich und hoffte darauf, zumindest mit den Frauen eine ähnliche Verbindung zu bekommen, wie sie es jetzt bereits nach kurzer Zeit mit der gutmütigen Traudl hatte.
Myriel
 


Re: Ankunft auf Haus Lüchtringen

Beitragvon Tom Wallace » Do 7. Sep 2017, 15:05

Bertram und die Frauen traten zur Seite, um Herrschaften ins Haus zu lassen. In der Eingangshalle blieb Bertram wieder stehen und drehte sich zum Tom und Myriel. "Wenn Ihr erlaubt werden Margarete und Lena das Abendessen bereiten und vorher Euren Begleitern die Zimmer zeigen." Er nickte Richtung Traudl und Karl, die noch draussen am Wagen standen. "Ich werde die Herrschaften in den Flügel begleiten der die persönlichen Räume beherbergt. Wie Ihr angeordnet habt, wurden zwei Zimmer hergerichtet. Eins für Euch", er nickte Tom zu. "Und eins für Euch", er lächelte Myriel zu. Dann steuerte er auf die rechte Treppe zu, die von der Halle aus in den oberen Stock führte.

Tom lächelte seiner Verlobten zu, dann machte er eine Handbewegung, die ihr sagte sie solle vorgehen. Er selbst marschierte hinter Bertram und Myriel her und inspizierte den Zustand des Hauses. Der erste Stock beherbergte die Zimmer von Tom und Myriel. Sie kamen im Flur an, von dem man aus auf einen Balkon gehen konnte, die Kinderzimmer erreichte und gegenüber vom Balkon waren die Zimmer von Tom und Myriel zu erreichen. Bertram hatte die Herrschaften zuerst auf den Balkon geführt und ihnen den Ausblick in den Garten präsentiert. Toms Herz schlug bei dem Anblick höher. Vor allem weil der Garten so gut gepflegt worden war.

Weiter ging es in die Kinderzimmer. Sie waren groß. So groß, dass man durchaus auch jedes Zimmer einmal teilen konnte. Je nachdem wieviele Kinder sie bekommen würden. Tom grinste Myriel an. Wenn es nach ihm ging, würde es keine Gästezimmer geben, dafür noch weitere Kinderzimmer. Er würde hier aber später doch noch abtrennen lassen. Kindermädchen mussten hier noch Zimmer bekommen. Nachdenklich ging er weiter. In Gedanken zeichnete er neue Pläne für dieses Geschoss.

Die Zimmer von Myriel und ihm hatten gesonderte Ankleidezimmer, was bestimmt für die Frau besonders angenehm sein würde. Platz für viele Kleider.

Bertram verabschiedete sich mit den Worten: "Hochwohlgeboren, ich lasse Euch und Eure Verlobte nun allein und kümmere mich darum, dass im kleinen Saal das Abendessen vorbereitet wird. Sicher möchtet Ihr Euch vor dem Essen noch ausruhen und frisch machen?" Tom nickte ihm zu. "Danke Bertram, ja das möchten wir tatsächlich. Das Abendessen möchte ich in zwei Stunden im kleinen Saal." Bertram nickte, dann verließ er Myriels Zimmer, in dem sie nun standen.
Tom Wallace
 


Re: Ankunft auf Haus Lüchtringen

Beitragvon Elisabeth Wallace » Sa 9. Sep 2017, 14:32

Erschöpft saß Elisabeth in der Kutsche. Durchgerüttelt Stunde um Stunde. Endlich hielt die Kutsche vor dem Haus und neugierig schob Elisabeth den Vorhang zur Seite, um sich das Haus ihres Sohnes anzusehen. Es war ein beeindruckendes Gebäude. Größer als das Stadthaus in Augsburg, das musste sie neidlos zugeben.
Albert half ihr aus der Kutsche und empfangen wurden sie von Myriel und Tom. Herzlich schloss Elisabeth ihre zukünftige Schwiegertochter in die Arme.
"Ich freue mich dich kennen zu lernen, auch wenn die Begleitumstände weniger erfreulich sind." Elisabeth war die Trauer nicht anzusehen. Niemand würde ihre Trauer zu sehen bekommen.

Nachdem die Gastgeber ihre Gäste begrüßt hatten, gab es ein kleines Abendessen. Es war spät als Albert und Elisabeth auf Lüchtringen ankamen. Die Gespräche am Tisch waren allgemein gehalten. Niemand kam auf das Thema Agnes zu sprechen.

Am nächsten Morgen fand in aller Stille die Beisetzung statt. Agnes und Mathis lagen nun gemeinsam in einer abgelegenen Ecke des Friedhofs in Lüchtringen. Ohne Kreuz, ohne Grabstein. Tom würde einen Fliederstrauch pflanzen. Das war Agnes Lieblingsblume. Der Strauch wäre alles woran man erkennen konnte, dass Agnes hier begraben lag.
Elisabeth Wallace
 


Re: Ankunft auf Haus Lüchtringen

Beitragvon Myriel » Sa 9. Sep 2017, 20:03

Myriel war aufgeregt, sehr sogar. Sie würde heute Toms Eltern das erste Mal treffen, sie kennen lernen. Am liebsten hätte sie es sich für einen schöneren Moment gewünscht, als zu einer stillen Bestattung, doch der HERR hatte da wohl andere Pläne.
Nun stand sie hier, an der Seite ihres Verlobten, aber dennoch einen Schritt hinter ihm, Myriel fand, dass es sich gehörte, dass die Eltern zuerst den Sohn begrüßen würden, außerdem stand Tom nun mal als Freiherr dort.
Nachdem die Eltern der Kutsche entstiegen waren knickste Myriel mit gesenktem Haupt respektvoll vor den Eltern.

Doch Toms Mutter zögerte keinen Moment und nahm die zukünftige Schwiegertochter in die Arme. Das rührte Myriel sehr, es überraschte sie ganz und gar, dass ihr solche Herzlichkeit entgegen gebracht wurde.
Leise sprach sie schließlich während der Umarmung ins Ohr der älteren Dame: "Mein herzlichen Beileid" mehr konnte sie in diesem Augenblick nicht sagen.

Dann zog man sich zum Essen zurück.
Myriel
 



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